Die Digitalisierung der Schulen ist das bildungspolitische Thema der Stunde. Der Ganztag wird in diesem Zusammenhang nur selten genannt. Ein unerkanntes Potential, findet der Bildungsanbieter kiwies.com.
Der Ganztag zeichnet eine gute Schule aus. Das Angebot am Nachmittag ist für viele Kinder und Jugendliche eine Chance auf zusätzliche Bildung, Betreuung und die Möglichkeit, Hobbies und Interessen nachzugehen. Als kostenfreies Angebot ist der Ganztag eine Instanz für mehr Bildungsgerechtigkeit. Die AGs und Kurse im Ganztag werden sowohl von Lehrenden als auch externem Personal geleitet. Dieses bereichert das Schulhaus enorm mit Engagement, Fachwissen und frischen Ideen, doch gute Kursleiter*innen sind rar. Hier kommt kiwies.com ins Spiel.
kiwies.com ist eine Plattform, deren Ziel darin besteht, Kursleiter*innen für den Ganztag zu befähigen und sie mit Schulen zu vernetzen. Ebenso unterstützt das Team die Schulen dabei, die richtigen Kursleiter*innen zu finden. Ein erfolgreiches Konzept. Doch was tun, wenn die Angebote pandemiebedingt auf Eis gelegt werden? So geschehen noch vor den ersten Schulschließungen zu Beginn der Pandemie.
Es galt, erfinderisch zu werden. In Sachsen haben einige Schulen mit Unterstützung von kiwies.com den digitalen Ganztag angeboten und sehr gute Ergebnisse erzielt. Nicht alle Kurse können digital realisiert werden, aber viele, insbesondere Förderangebote werden bereits sehr erfolgreich digital durchgeführt. Viele Schulen bieten nun weiterhin digitale Ganztagsangebote zusätzlich zum Präsenzformat an. Doch damit guter Online-Ganztag gelingen kann, gilt es einiges zu beachten.
Anne Ramm, Kursleiterin der ersten Stunde und seit Bestehen von kiwies für das Kursmanagement verantwortlich, berichtet über die Umsetzung von Digitalkursen. Sie hat bereits digitale Mathenachhilfe geleitet und unterstützt die Ganztagskoordinator*innen dabei, die digitalen Angebote über die kiwies Plattform auszuschreiben: „Wir freuen uns besonders, wenn Schulen sich probierfreudig zeigen und digitale Kurse buchen. Denn auch bei den Kursleitern, unseren Kiwies, ist dieses Format sehr beliebt und so lassen sich Ausschreibungen von Schulen viel schneller besetzen.“
Die Digitalkurse böten viele Vorteile: „Der Fahrtweg entfällt und auch um die Pandemie muss man sich hier nicht sorgen. Ideale Lernerfolge erzielen wir mit kleinen Gruppen, was vielen Kursleitern, die zum ersten Mal einen Kurs übernehmen, liegt. Da unsere Kiwies meist digital natives sind, fällt ihnen die technische Umsetzung leicht. Für die Schule gestaltet sich der Prozess ebenfalls recht simpel. Unserem Kiwie wird einfach über das schuleigene System ein digitaler Raum zur Verfügung gestellt, in dem sich zur verabredeten Zeit alle Teilnehmer einloggen können. Gerade für die Hausaufgabenhilfe und Förderkurse sehen wir hier ein großes Potenzial“, schließt die kiwies-Bildungsberaterin.
Wie läuft so eine Stunde ab:
In der ersten Stunde stellen sich Kursleitung und Schüler*innen vor, es werden miteinander Regeln für die gemeinsame Zeit festgelegt und die Schüler*innen haben die Möglichkeit der Kursleitung zu erzählen, wo der Schuh drückt. Dann verteilt die Kursleitung die Aufgaben. Für Zwischenfragen können neben dem Hauptraum auch sogenannte Break Out Rooms verwendet werden, um die anderen Schüler*innen nicht zu stören. Nach einer festgelegten Zeit kommen alle wieder zusammen und vergleichen ihre Ergebnisse. Also alles fast, wie bei einer normalen Förderstunde!
Digitalkurse werden von Schulen gern als freiwilliges Hilfsangebot für Schüler*innen, die Probleme mit ihren Aufgaben haben, zu dem üblichen Ganztagsangebot hinzugebucht. Manche Kinder profitieren von dem privaten Lernsetting, in welchem sie aber dennoch nicht allein vor den Aufgaben verzweifeln. Für viele Schüler*innen ist die Person am anderen Ende der Leitung – kein Bot oder APP – eine gute Motivationshilfe, wenn die Eltern nicht weiterhelfen können. Außerdem fallen im Gegensatz zur privaten Nachhilfe keine Kosten für die Familien an.
Wie schätzen die Kursleiter*innen die Digitalkurse ein:
„Ich finde, diese Kurse sind sinnvoll. Ich habe Feedback von dem Lehrer und dem Mädchen, mit dem ich besonders intensiv gearbeitet hab, dass ihr das total geholfen hat. Ich hatte das Gefühl, dass ich gut auf die Schülerinnen eingehen konnte. Es ist natürlich auch praktisch, wenn man das von zu Hause machen kann, auch im Hinblick auf die Pandemie habe ich mich da wohlgefühlt“, sagt Anna, Studentin aus Berlin. Sie leitet einen digitalen Deutschförderkurs an einer Chemnitzer Schule.
Doch es gab auch Herausforderungen. Anna berichtet, dass es ihr anfänglich nicht leichtfiel, eine Beziehung zu den Schüler*innen aufzubauen. Hier habe es Geduld gebraucht. Gravierender jedoch sei gewesen, dass sie oft keine Einsicht in die Aufgaben der Schüler*innen hatte, weil diese ihre Arbeitsblätter nicht in digitaler Form vorliegen hatten, aber: „Wenn die Materialien da sind, ich weiß, worum es geht, wenn ich die Kinder etwas besser kennengelernt hab – was beim Digitalkurs etwas länger dauert – dann flowt das auch gut“, sagt Anna.
Jenny, Studentin aus Leipzig, leitet Kurse in Naturwissenschaften. Auch sie ist überzeugt, dass die Kurse sehr wichtig sind, weil die Schülerinnen und Schüler sehr gut bei der Bewältigung ihrer Aufgaben unterstützt werden können. Die Konzentration im digitalen Format aufrecht zu halten, sei nicht immer ganz einfach. Ihre Lösung: kleine Spiele oder Herausforderungen, um die Schüler*innen am Ball zu halten.
Beide Kursleiterinnen sind sich einig, Digitalkurse sind sinnvoll! Sie sind leicht umzusetzen. Unerlässlich ist, das Material in digitaler Form parat zu haben. Außerdem sind kleine Gruppengrößen für Online-Kurse optimal.
Im Rahmen von „Aufholen nach Corona“ stellen Digitalkurse also eine gute Unterstützung dar. Ein weiterer Vorteil: Bei digitalen Angeboten können Schulen dezentral auf eine größere Gruppe von Kursleiter*innen zugreifen. Das kommt auch Schulen in ländlichen Regionen zugute, die oft mit Kursleitermangel zu kämpfen haben.
Auch im Hinblick auf Fallzahlen und Quarantänen unter Schüler*innen und Lehrer*innen, stellen digitale Angebote eine Möglichkeit dar, die individuelle Lernsituation der Kinder und Jugendlichen zu verbessern. Ganztag digitalisieren – in vielen Fällen geht das sehr gut!
Wenn Sie das Thema interessiert, Sie als Kursleitung aktiv werden wollen oder Sie für Ihre Schule nach Kursleitungen suchen, sprechen Sie uns an.
Kontakt:
Francesca Hermani
Tel.: +49 (0) 371 33714853
E-Mail: francesca.h@kiwies.com